„Ihr Feuergeister aufgewacht ...“ – Johannisfeuer der Familiengruppe des Schwäbischen Albvereins Sigmaringendorf
 
Mit dem Johannisfeuer begrüßte die Familiengruppe des Schwäbischen Albvereins Sigmaringendorf den Sommer.
50 Kinder und Erwachsene feierten die Sommersonnwende im Obstgarten der Familie Brodmann. Dort wurden
Würstchen gebraten, Holderkränze geflochten und mit Liedern, Spielen und Geschichten ein fröhliches Fest
gefeiert. Der Ort des Festes musste kurzfristig verlegt werden, weil der Grillplatz „Nonnenhölzle“ belegt und
eine gemeinsame Nutzung des Geländes nicht möglich war.
 
„Wenn Johannes ist geboren, gehen die langen Tage verloren.“ – so lautet eine alte Bauernweisheit.
Am 24. Juni wird die Geburt Johannes des Täufers gefeiert. Dies ist das antike Datum der Sommersonnwende,
wenn die Sonne den höchsten Stand erreicht. Im christlichen Jahr liegt der Johannestag der Geburt Jesu
am 24. Dezember genau gegenüber. Daran erinnerte Hermann Brodmann, Leiter der Familiengruppe,
als er vom Brauchtum dieses Tages erzählte und forderte Kinder wie Erwachsene auf, als Ausdruck ihrer
Lebensfreude einen grünen Zweig am Herzen zu tragen. Am Lied von den „brandgefährlichen“
Feuergeistern hatten vor allem die Kinder große Freude und klatschten den Rhythmus dazu.
Das schottische Märchen von der „Robbenbraut“ erzählte von der großen Liebe eines jungen Bauern
zu einem wunderschönen Mädchen. Es war vor langer Zeit hinunter ins Meer gezogen worden, wurde in
eine Robbe verwandelt und erhielt wie die anderen Robben einmal im Jahr am Johannistag
seine Menschengestalt wieder.
 
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Petra Brodmann fertigte mit den Kindern Holderblütenkränze an, so dass sich bald ein wunderbarer Duft im Garten verbreitete. Mit Singen, Spielen und Erzählen verging die Zeit, bis zu Sonnenuntergang endlich das große Johannisfeuer entzündet wurde. Zunächst wollte es nicht recht in Gang kommen, mit vereinten Kräften wurde der riesige Holzstoß schließlich doch in Brand gesetzt. Die Flammen loderten meterhoch hinauf und Funken stoben in den Nachhimmel, über dem leuchtend der Vollmond stand. Ein paar Kleineren waren die Augen dann doch zugefallen, als nach Mitternacht das Feuer abgebrannt war und alle sich auf den Heimweg machten.
Bericht:Fotos: H.Brodmann                                                                                                    > Bericht in der  Schwäbischen Zeitung