Dazu
wissen alteingesessene Sigdorfer folgendes zu erzählen: Nach dem
2.Weltkrieg war ein Sigmaringendorfer, Rudolf Speh, als Amtsbote in
Sigmaringen beschäftigt. Seine Wohnung war in der Nähe der Hedinger
Kirche. Seine Eltern wohnten in Sigmaringendorf am Häldele hinter dem
an der Donaubrücke gelegenen Gasthaus Traube und sein Vater war der
sogenannte Husarenschneider Speh. Der Sohn besuchte seine Eltern des
öfteren als Spaziergänger durch den Wald und an diesem Weg von
Sigmaringen nach Sigmaringendorf baute er für sich und seine Begleiter
an der Gemarkungsgrenze im Gewann Bachtal nahe der ehemaligen Kiesgrube
um 1948 als Rastplatz die heute so genannten Sieben Sitze. Dazu
betonierte er einen siebenzackigen Stern in den Waldboden. In der Mitte
plazierte er einen Stein als Tisch und drum herum sieben Sitzsteine,
die er in der Kiesgrube gefunden hatte bzw. mit dem Ziehwägelchen aus
der Kiesgrube Steidle in Laiz herbeischaffte. Die Zahl 7 begründete er
mit ihrer religiösen Bedeutung z.B. im Juden- und auch im Christentum (
so wurde die Welt in 7 Tagen erschaffen, es gibt 7 Sakramente usw.).
Die Dorfer Rentner spazierten nach der Einkehr gerne mit Rudolf bis zu
den Sieben Sitzen. Diese Rentner hatten den Spitznahmen "Stockacher",
weil sie mit ihren Spazierstöcken wanderten. (überliefert von Karl Binder, Sigmaringendorf) |
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