Up 12.8.17 Kräuterwanderung und Weihbuschelbinden Slideshow

Albverein Sigmaringendorf : Familien feiern Mariä Himmelfahrt Kräuterwanderung und Weihbuschelbinden Seit dem 9. Jahrhundert ist zum Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August eine Kräutersegnung bezeugt. Viele Jahrhunderte lang war dieser Tag eines der Hauptfeste („Vierfeste“) des Jahres, an dem sogar die Feldarbeit ruhte. Schon seit vielen Jahren lädt der Dorfer Albverein zum Weihbuschelbinden ein. Voraus geht eine Blumen- und Kräuterwanderung. Der Nachmittag schließt mit einer Segensfeier in der Bruckkapelle. Schon sehr bald haben die Christen Maria mit Blumennamen geehrt. Sie nannten sie zum Beispiel „Rose ohne Dornen“ oder „Lilie des Feldes“ oder „schönste Blume“. Diese Namen entstammen dem Hohenlied des Alten Testamentes, einem Liebeslied, das auf Maria hin gedeutet wurde. Die Blumen wurden zu Symbolen für Tugenden, die Maria besonders auszeichneten. Die Kräuterwanderung führte die 25 Kinder und Erwachsenen auf den Stauden mit seiner reichhaltigen Pflanzenwelt. Hermann Brodmann zeigte den Wanderern die einzelnen Kräuter und Blumen. Er zitierte eine Kräuterfrau aus dem Lechtal: „Für den Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, für den Betrübten jede Blume ein Unkraut.“ Im Zelt beim Vereinsheim des Schwäbischen Albvereins an der Kleintierzuchtanlage „Riedle“ ging es nach einer kleinen Stärkung an das Binden der Weihbuscheln. Dagmar Lüdtke hatte kandierte Blüten und Kräuter zubereitet, die die Kinder probieren und sich schmecken lassen konnten. Eines der Bilder zeigt ihre "Früchtchen". Schon immer ist Mariä Himmelfahrt auch ein erster Erntedank, deshalb gehören in eine traditionelle Weihbuschel auch die verschiedenen Getreide. In diesem Jahr stellte Brodmann mehrere Sorten Urgetreide vor, die auch in Sigmaringendorf wieder angebaut werden: Einkorn, Zweikorn (Emmer) und Waldstaudenkorn, auch Johannisroggen genannt. Diese Getreidearten wurden in Europa schon in der Vorzeit und bis ins Mittelalter angebaut. Die Pflanzen sind sehr robust und widerstehen vielen Krankheitserregern. Dadurch kann auf chemische Pflanzenschutzmittel leichter verzichtet werden. Weil das Urgetreide zudem nur geringe Nährstoffan-sprüche an den Boden stellt, eignet es sich ideal als extensive Kulturpflanze im ökologischen Landbau. Es schmeckt intensiv und stellt für viele Allergiker eine mögliche Alternative dar. In der Bruckkapelle verbreiteten die zur Segnung auf die Altarstufen gelegten Weibuscheln einen wunderbaren Duft. Legenden, Lieder und Gebete machten die Andacht zu einer fröhlichen und lebendigen Feier. In seiner Ansprache ging Brodmann auf das Dogma ein, dass Maria „mit Leib und Seele“ in den Himmel aufgenommen wurde. „Mit Leib und Seele“ – damit sei gemeint: als ganzer Mensch, als der Mensch, der sie war. Deswegen sollten wir unsere Hoffnung nicht klein halten: nicht nur ein geistiger Teil des Menschen wird gerettet werden. Was ins Grab geht, bleibe im Grab. Aber unsere ganze Lebensgestalt, unsere ganze Lebensgeschichte werde in Gott hinein verwandelt. Wir werden als Person vor unserem Schöpfer stehen, mit Stimme, Antlitz, Gestalt und Geschichte. Zum Schluss zitierte Brodmann Papst Franziskus. Er betont in seinem Schreiben „Laudato si“: „Alle Lebewesen gehen mit uns zusammen auf das gemeinsame Ziel zu, das Gott ist. Deswegen sind auch der letzte Zweck der anderen Geschöpfe nicht wir. Alle Lebewesen haben vor Gott einen Eigenwert. Am Ende werden wir der unendlichen Schönheit Gottes von Angesicht zu Angesicht begegnen und können mit seliger Bewunderung das Geheimnis des Universums verstehen, das mit uns an der Fülle ohne Ende teilhaben wird.“

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Fotos: Brodmann / Maurus                                > ARCHIV 2017                              > HOME
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