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Wohl wegen des angesagten schlechten Wetters machte sich eine nur kleine Wandergruppe auf nach Hayingen. Vom Ferienpark Lauterdörfle aus überquerten wir die Hayinger Höhe mit dem Erbstetter Kreuz (‚Vor Blitz, Hagel und Ungewitter bewahre uns Herr Jesus Christus‘). Schon hier leistete uns zum ersten Mal die Regenkleidung gute Dienste. Der Wald des Biosphärengebietes Schwäbische Alb bot uns beim Abstieg ins Lautertal etwas Schutz vor Wind und Regen. Angekommen im Tal trocknete die Kleidung bei schönstem Sonnenschein, der die umliegenden Felder und Wälder in wunderbare Herbststimmung verwandelte. Eine Brücke über die Lauter wies den Weg in die Kernzone Gieselwald-Heumacher, in der der Wald nicht mehr bewirtschaftet wird: der Urwald der Zukunft. Sofort mit Beginn des ‚Urwalds‘ wurde der Weg steil und felsig bis hinauf zur Burgruine Monsberg. Wie viele Burgen im Lautertal wurde sie im 12. und 13. Jahrhundert erbaut, jedoch war sie bereits 1379 dem Untergang geweiht wegen der Fehde zweier benachbarter Burgherren. Der Wanderweg zog sich nun immer entlang des Abhangs zur Lauter durch lichten Wald. Umgestürzte Bäume zeigten bereits an, dass hier nicht mehr bewirtschaftet wird. Unvermittelt stieg der Weg über Felsen und hohes Wurzelwerk steil an zur Burgruine Warstein. Die Schildmauer und andere Teile der Burganlage sind noch zu sehen. Der ehemalige Burgturm dient heute als Aussichtturm ins Lautertal und kann leicht durch eine angebaute Wendeltreppe erstiegen werden. Eindringlich warnte ein Schild vor Gefahren des Abstiegs ins Lautertal auf einem Steig mit alpinem Charakter. Da auch der Regen wieder einsetzte, bewegten wir uns stockunterstützt vorsichtig über steilen, felsigen und rutschigen Grund ins Tal. Dort wartete schon die Grillhütte Lautertal auf uns und schützte uns beim Mittagsvesper vor dem heftigsten Regen. Fast schon wieder bei Sonnenschein ging es entlang der Lauter zum Wasserfall ‚Hoher Gießel‘, mit dem die Lauter malerisch einen Höhensprung überwindet. Vorbei an verschiedenen Felsformationen -im Kalkstein ausgewaschen-, wie dem ‚Heuscheuerle‘, dem ‚Schwarzlochfelsen‘ oder den ‚Ochsenlöchern‘ erreichten wir den großen Wanderparkplatz Anhausen. Leider setzte hier Regen ein, der uns bis zum Ende der Wanderung ‚begleiten‘ sollte. Nochmals ging es kräftig bergauf, hinauf zur Burgruine Maisenburg. Die ehemalige Vorburg und das zugehörige Wirtschaftsgebäude wurden in den 2000er Jahr aufwändig restauriert und zu einer Event-Location ausgebaut. Vor dem Gebäude zeugten viele Autos aus nah und fern von einer bevorstehenden großen Feier. Über eine Streuobstwiese, vorbei an der Hubertuskapelle und dem Naturdenkmal Buchstock erreichten wir am Lauterdörfle wieder unsere Autos. Eine landschaftlich wunderschöne und vom Wandern her durchaus anspruchsvolle Wanderung ging zu Ende immer mal wieder begleitet durch Freudentränen von oben. Eine gute Mahlzeit im Hayinger Gasthaus Kreuz brachte verbrauchte Kräfte schnell zurück. |
Fotos W.Metzger /D.
Lehmann
Bericht:D.Lehmann
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Anzahl Bilder: 48 | Letzte Aktualisierung: 2023-10-28 21:26 | Create web photo albums with Jalbum | Chameleon skin | Hilfe - |