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Kornbühl/St.Anna Kappelle

Der 886 m hohe Kornbühl gilt geologisch als Zeugenberg. Legt er doch „Zeugnis“ davon ab,wie die Landschaft in diesem Raum ausgesehen hat, bis Wasser und Wind über Millionen von Jahren hinweg den Berg in der heutigen Gestalt heraus modellierten. Das Fundament des Berges ist eine Kalksteinschicht von 40 m Mächtigkeit, nach der Einteilung des Tübinger Geologen F.A. Quenstedt Weißjura Beta genannt. Darüber liegt eine 50-60 m dicke Mergelschicht (Weißjura Gamma), bevor die Kuppe des Kornbühls mit den aus Schwammriffen gebildeten Massenkalken (Weißjura Delta) abschließt. Diese Schicht erwies sich gegenüber der Erosion als besonders widerstandsfähig.

Die erste Nachricht über die Salmendinger Kapelle, die den Berg krönt, stammt aus dem Jahre1507. Damals machte Veronika von Neuneck eine Güterstiftung „ zu lob und er der heiligen frowen sant Annen auf dem Kornbühel by Salmendingen“. Der Renaissance-Altar stammt aus der 2.Hälfte des 17.Jahrhunderts.

Früher betreuten Einsiedler, die sich zu einem mönchischen Leben verpflichtet hatten, die Sankt-Anna-Kapelle. In einem Bericht vom Jahre 1706 wird die Klause dieser Einsiedler als „neuerbaut“ erwähnt. Die Eremitenklause stand windgeschützt in einer Felsennische 30 m östlich der Kapelle. Auf dem Platz steht heute ein Kirschbaum, von Hecken umgeben. Nachdem im Jahre 1806 im Zuge der Säkularisation das Kirchlein von der Pfarrgemeinde in den Besitz der Kommune übergegangen war, versahen bis 1850 Laien den Mesnerdienst. Danach zerfiel das Mesnerhäuschen und wurde im Jahre 1872 abgerissen.

Der auf den Berg führende Kreuzweg mit den 14 Stationen und den drei Kreuzen, die den Kalvarienberg symbolisieren, wurde 1886 angelegt. Das Geld für Bau und Unterhaltung brachte man durch freiwillige Beiträge zusammen. Hierzu wurde eine Stiftung gegründet.

Am Namenstag der Hl. Mutter Anna -  das ist der 26.Juli - wird alljährlich ein Gottesdienst in der Kapelle gefeiert. Über das ganze Jahr finden zahlreiche Besucher den Weg zur Kapelle, um sich  an der Landschaft, der friedlichen Ruhe und dem durch nichts verstellten Blick in die Ferne zu erfreuen.