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Gemeinsame Fahrt mit der Bahn nach Nürtingen. Am Bhf angekommen, ging die Mittelalterliche Führung los. Vorbei an einer alten Kirche, die vor dem Abriss bewahrt wurde. Mitte der 1970er Jahre wurden viele Fachwerkhäuser abgerissen u. durch Betonbunker ersetzt. An einer Hausfassade entdeckten wir ein passendes Fotomotiv: „ JUCHHEISSASA BEI REGEN UND WIND“, drei lustige Kinder. Regenschirme waren anfangs auch unsere Begleiter. Im Altstadtbereich fanden wir noch ein paar Fachwerkhäuser, einige auch mit Scheunentoren. So erfuhren wir: Der kleine „Runde Turm“ diente als Gefängnis. Vergehen waren zum Beispiel auch, wenn nach 22.oo Uhr noch Kerzenlicht und Rauch aus den Kaminen vom Türmer hoch über der ev. Kirche zu sehen war. Glut musste erloschen sein. Später gingen wir noch auf den Turm, wo man prüfende Blicke über die Stadt bis zur Schwäbischen Alb hatte. Vorbei am Stadtbrunnen, der auch beobachtet wurde . Wusch jemand Verunreinigtes, war dies auch ein Vergehen. Drei edle Wohlhabende hatten die Gerichtsbarkeit. Weiter ging es zum historischen Rathaus, das 1467 mit mächtigen Eichenbalken erbaut wurde. Nürtingen war im Mittelalter eine bedeutende Stadt für die Flößerei. Stämme wurden über den Neckar bis nach Holland transportiert. Der Straße nach etwas hinunter kamen wir auf ein großes langes dominierendes Gebäude. Hier waren Wissenschaften und Ausbildung der Theologen (Pfarrerschmiede) und auch der Stadtschreiber, ein wichtiger Mann, untergebracht. Als dieser nachweislich nach 23.00 Uhr noch bei Kerzenlicht arbeitete und dabei einschlief, entstand ein verheerender Stadtbrand, es brannten 31 Häuser nieder. Der korrupte Stadtschreiber wurde als nicht schuldig verurteilt. Er wusste zu viel von seinen Anklägern. Ludwigsburg war darüber sehr erzürnt. Nun ging es auf den Turm der ev. Kirche. Das Wetter hat aufgetan und wir hatten eine herrliche Aussicht. Hunger und Durst hatten wir alle, so ging es zum Alten Schlachthof in die verdiente Mittagspause. Dort endete unsere Führung mit dem historisch verkleidetem Stadtführer. Gut gestärkt ging es mit Viktor Bayer über die Höhen von Nürtingen über den Neckar hoch hinauf durch den Stadtpark mit tollem Panoramablick. Stolz ragte der Hohen Neuffen hervor. Unten angekommen kehrten wir in einem Café und einem Dank an die Wanderführer ein, bevor es wohlgelaunt mit dem Zug nach Hause zurückging. |
Bericht: Kurt Glaser
Fotos: Kurt Glaser u. Marianne Neuburger
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> 4.4.24 Bericht in der Schwäbischen Zeitung |
Anzahl Bilder: 48 | Letzte Aktualisierung: 25.03.24, 12:01 | Create web photo albums with Jalbum | Chameleon skin | Hilfe |