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Bericht von der Familienwanderung am 23.9.12

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Mit einem vereinsweiten Aktionswochenende erreichte das seinen Höhepunkt. Die Sigmaringendorfer Familiengruppe erlebte am vergangenen Sonntag eine spannende Moorwanderung im Pfrunger-Burgweiler Ried. 41 Kinder und Erwachsene und der Hund „Finley“  wanderten auf dem neuen Rundwanderweg durch das zweitgrößte Moorgebiet Südwestdeutschlands.
Vom  Parkplatz in Ulzhausen ging es zunächst zum Fünfeckweiher, dem Burgweiler Baggersee. Er entstand zwischen 1917 und 1938 als Folge des industriellen Torfabbaus durch die Ostracher Torfwerke. Wanderführer Hermann Brodmann erläuterte hier die Entstehung des
> Pfrunger-Burgweiler Rieds. Nach der letzten Eiszeit hatte sich hier vor etwa 12 000 Jahren ein großer Schmelzwasserstausee gebildet, aus dem im Lauf der Jahrtausende ein großflächiges Moor gewachsen ist.
Die Moorkolonisten von Wilhelmsdorf und ihre ehrgeizigen Entwässerungspläne waren ab 1824 die Initialzündung zur
> Ausbeutung des Torfs. Er wurde zunächst nur von der umliegenden Bevölkerung als Brenn- und Streumaterial verwendet. Später versprach seine industrielle Förderung jedoch hohe Gewinne. Dem Torfabbau und damit dem Raubbau an der Natur setzte schließlich eine behördliche Verfügung am 31. Dezember 1996 ein Ende. Seither steht der
> Naturschutz im Vordergrund.
Das Pfrunger-Burgweiler Ried ist mit 441 Hektar zugleich der größte Bannwald in Baden-Württemberg. Von der Aussichtsplattform „Tisch“ und im Gebiet der „Oberen Schnöden“ sahen die Wanderer den wieder angestiegenen Wasserspiegel, der die Fichten ertrinken und neuen Urwald entstehen lässt. Birke, Weide und Faulbaum sind seine ersten Vorboten. Etwas unheimlich war es den Kinder schon, als sie über die neu errichteten Bohlenstege sprangen, neben und unter sich das Moor. Beim Stichwort Urwald fragte einer, ob darin irgendwann auch wieder Affen leben werden. Er konnte sich nicht vorstellen, dass auch mitten in der oberschwäbischen Kulturlandschaft und auf spezifisch mitteleuropäische Weise ein Stück Wildnis zu erleben sein wird.
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